Summa Summarum 17.05.2021

Guten Tag liebe Leser,

die Einführung eines neutralen Vergleichsportals für Bankgebühren fordert die Bundesregierung weiter heraus. Laut Vorgaben der EU muss Deutschland ein Onlineportal anbieten, auf dem Verbraucher kostenlos die Entgelte der Banken für Überweisungen, Daueraufträge oder Bargeldabhebungen vergleichen können. Doch die Umsetzung stockt und das seit längerem.

Die Probleme rund um die Einführung dieses Portals verdeutlichen, in welchem Spannungsfeld sich Vergleichsportale befinden. Einerseits versprechen sie Verbrauchern den besten Tarif für Kredite, Versicherungen, Mobilfunk- und DSL-Verträge, Hotels, Flüge oder die Stromversorgung – schnell und übersichtlich aufbereitet.

Andererseits stehen sie regelmäßig in der KritikVerbraucherschützer prangern häufig die aus ihrer Sicht mangelnde Neutralität an. Mal sehen wielange Deutschland noch braucht, um endlich mit diesem Portal online zugehen (hoffentlich vor Fertigstellung von Stuttgart 21).

Und dann gibt es noch die deutschen Lebensversicherer. Und diesen läuft allmählich die Zeit davon. Schon länger ächzen sie unter den Niedrigzinsen, nun droht ihnen zusätzlich eine Verschärfung der Kapitalanforderungen. Viele der gut 80 Unternehmen müssen daher jetzt tätig werden, um ihre Finanzstabilität in der Zukunft sicherzustellen.

Ein Maßstab, der zeigt, ob die Versicherer ihren Verpflichtungen gegenüber den Kunden auch in Extremsituationen nachkommen können, ist die Solvenzquote. Versicherer müssen diese Kennzahl dauerhaft über 100 Prozent halten. Schon heute haben einige Anbieter damit Probleme. Weiteres Ungemach kommt nun auf die Branche durch die von der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa vorgeschlagenen Modelländerungen an den Zinsstrukturkurven zu. 

Was die Regeländerungen für die Versicherer bedeuten könnten, verdeutlichen Oliver Wyman und Morgan Stanley in einer Studie, die dem Handelsblatt vorliegt. Für einen fiktiven Versicherer, der hauptsächlich klassische Lebenspolicen im Bestand hat und das Standardmodell nach Solvency II anwendet, haben die Berater ausgerechnet, dass die Solvenzquote deutlich fallen würde – und zwar von 147 Prozent auf 80 Prozent. Bereits ab 2024 könnten die neuen Regeln eingeführt werden. Und dann wird es für einige verdammt eng!

Einen beschwingten Tag in die neue Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.

Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte:

(Quelle: Goldman Sachs)

Dax +0,2%; S&P 500 -0,1%; Eurostoxx 50 +0,4%, DJ -0,2%; Nikkei 225 -0,9%; Topix -0,1%; EUR/USD +0,5%; XBT/USD -0,2%

Europa

Nordamerika

Asien/EM

Die Börsen in Kolumbien, Israel und Indonesien bleiben heute feiertagsbedingt geschlossen.

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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