Summa Summarum 15.11.2021

Guten Tag liebe Leser,

haben Sie sich schonmal mit Kryptowährungen beschäftigt? Der Marktwert der zehn größten Krypto-Assets nahm per Ende Oktober Kurs auf drei Billionen Dollar und hat sich innerhalb von einem Jahr nahezu vervierfacht. Die tägliche Handelsliquidität aller digitalen Assets beträgt fast eine Milliarde Dollar. Für eine weltweit nachgefragte Vermögensklasse ist das aus institutioneller Perspektive noch wenig, für den privaten Sektor enorm; trotzdem hat sich die Blockchain in diesem Jahr zu einer festen Größe an der Wallstreet entwickelt.

Die Kurskorrektur im letzten Sommer ließ Anlegern wenig Zeit für einen günstigen Einstieg in die Krypto-Welt. Wer im Juli nicht entschlossen genug war, kommt derzeit nur zu Höchstkursen in bekannte Namen wie Bitcoin oder Ethereum hinein. Dabei argumentieren Experten, dass die beiden bedeutendsten Krypto-Token für viele der von ihnen beanspruchten Einsatzfelder gar nicht geeignet seien. Beispielsweise sind ihre Algorithmen bei der Zahlungsabwicklung viel zu langsam, um den Netzwerken von Visa und Mastercard oder alternativen Zahlungsdiensten wie Paypal Konkurrenz zu machen.

Mehr dazu können Sie hier lesen. (Quelle: CAPinside)

Sind Mastercard und Visa Technologiefirmen oder Finanzinstitute? Was ist mit PayPal? Auf den ersten Blick mögen das unbedeutende Fragen sein, für Anleger ist die Klassifizierung in der Praxis dennoch von Bedeutung. Viele Indizes richten sich nach Sektor-Klassifizierungen, und selbst die Reklassifizierung weniger Unternehmen kann gravierende Folgen für die Indexzusammensetzung haben.

Einen Leitfaden für Sektor- und Industrieklassifizierungen stellen die Firmen MSCI und S&P Dow Jones Indices mit dem „Global Industry Classification Standard“ bereit, kurz GICS. Er wurde 1999 entwickelt und besteht aus elf Sektoren, 24 Industriezweigen, 69 Industrien und 158 Subindustrien. Derzeit klassifiziert der GICS über 29.000 Wertpapiere – laut MSCI entspricht das circa 95 Prozent des gesamten Aktienmarktes. MSCI und S&P überprüfen ihre Klassifizierungen regelmäßig und konsultieren derzeit über Anpassungen. Potentielle Änderungen werden im Februar 2022 angekündigt.

Der Technologiesektor könnte schrumpfen

Die Änderungen könnten vor allem die Technologie- und Finanzsektoren betreffen: Im überarbeiteten GICS-Standard soll der Finanzsektor die neue Subindustrie „Transactions and Payment Processing Services“ enthalten. Visa, Mastercard und PayPal könnten somit in Zukunft dem Finanzsektor zugeordnet werden. Die Unternehmen Automatic Data Processing (ADP), eines der weltweit größten IT-Service-Unternehmen, und Fidelity National Information Services (FIS), ein führender Anbieter von Finanzsoftware, könnten ebenfalls aus dem Tech-Sektor verschwinden. Laut S&P handele es sich bei diesen Unternehmen um B2B-Dienstleister.

Allein diese Änderungen würden den Marktwert des Technologiesektors im S&P 500 um fast 13 Prozent reduzieren. Infolgedessen bekämen Apple und Microsoft, die heute zusammen bereits 43 Prozent des US-Technologiesektors stellen, in Tech-Indizes noch größeres Gewicht – und Anleger hätten ein höheres Klumpenrisiko. Einen ähnlichen Effekt hatte eine Änderung im Jahr 2018, wobei Alphabet und Facebook aus dem Tech-Sektor in den neu geschaffenen Sektor der Kommunikations-Dienstleistungen verschoben wurden.

Im Finanzsektor würde die Reklassifizierung das Gewicht führender Banken reduzieren. Im 45 Milliarden US-Dollar schweren Financial Select Sector SPDR Fund würden Visa, Mastercard und Paypal dann zu den sechs größten Holdings gehören, größer noch als Morgan Stanley und Citigroup. (Quelle: Capinside)

Einen digitalen Start in die neue Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.

Zum Schluß ein Blick auf die Kapitalmärkte:

(Quelle: Goldman Sachs)

Europa:

Nordamerika

Asien/EM:

Die Börse in Brasilien, Kolumbien und Mexiko bleiben heute feiertagsbedingt geschlossen.

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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