InvestNews September 2025

Rohstoffmärkte 2025 – Stabilität in Zeiten der Unsicherheit

Die globalen Rohstoffmärkte zeigen sich 2025 widerstandsfähig. Trotz geopolitischer Spannungen, massiver Zollmaßnahmen und eines schwächelnden Welthandels haben sich viele Segmente behauptet – einige sogar deutlich gestärkt. Für Anleger ergibt sich ein Bild von hoher Volatilität, aber gleichzeitig großem Potenzial.

Gold: Sicherer Hafen mit Aufwärtspotenzial

Gold bleibt der dominierende Rohstoff in einem Jahr voller Unsicherheit. Nach einem Rekordhoch von 3.500 US-Dollar pro Unze im Frühjahr pendelte sich der Preis in einer engen Spanne ein. Analysten deuten diese Konsolidierung als „Vorspannen der Feder“: ein Zeichen für einen möglichen nächsten großen Ausbruch.
Die Treiber sind vielfältig:

Die Prognose: Bis Mitte 2026 könnte Gold die Marke von 3.850 USD erreichen. Gold bleibt damit nicht nur ein Krisenmetall, sondern der klarste Ausdruck systemischer Unsicherheit.

Industriemetalle: Unverzichtbar trotz Zollschock

Kupfer, Aluminium & Co. stehen im Spannungsfeld von Handelsbarrieren und langfristigen Nachfrageimpulsen. Zölle von bis zu 50 % auf zentrale Metalle belasten den globalen Markt, dennoch bleibt der strukturelle Bedarf hoch. Drei Faktoren dominieren:

  1. Energiewende: Elektrifizierung, erneuerbare Energien und Netzausbau erhöhen den Bedarf an Kupfer und Aluminium.
  2. Rüstung: steigende Verteidigungsbudgets treiben die Nachfrage nach Metall für Infrastruktur, Fahrzeuge und Waffen.
  3. Digitalisierung & KI: Rechenzentren erhöhen den Energiebedarf und stützen damit indirekt die Nachfrage nach metallintensiver Stromerzeugung.

(Quelle: : Bank of America)

Gleichzeitig leiden Exploration und Aluminiumverhüttung unter hohen Kosten und Ressourcenknappheit. Das Ergebnis: Angebotsengpässe, die mittelfristig für steigende Preise sorgen dürften.

Energie: Öl zwischen OPEC+ und schwacher Nachfrage

Im Ölmarkt herrscht 2025 starke Volatilität. Brent-Rohöl stieg im Juni um fast 20 %, fiel jedoch binnen zwei Wochen um 11 %. Haupttreiber ist die OPEC+, die ihre freiwilligen Produktionskürzungen schneller zurücknimmt als erwartet – bis zu 2,2 Mio. Barrel pro Tag mehr bis September 2025.
Die Gründe: geopolitische Verhandlungen mit Washington, Frust über Quotenverletzungen und der Versuch, Marktanteile von US-Fracking und Brasilien zurückzuerobern.

Trotz dieser Dynamik bleibt der mittelfristige Ausblick begrenzt:

Kurzfristige Spitzen bleiben möglich, dürften aber kaum Bestand haben.

US-Dollar: Ein unterschätzter Rückenwind

Ein entscheidender, oft übersehener Faktor ist die Dollarschwäche. Seit Jahresbeginn fiel der Dollar-Index von 110 auf 97 – ein Minus von 12 % und der stärkste Rückgang seit der Pandemie. Für Rohstoffe bedeutet das:

Washington zeigt sich tolerant gegenüber einem schwachen Dollar – indirekt eine Stütze für die Rohstoffmärkte.

(Quelle: Widsomtree, Bloomberg)

Handelskonflikte: Fragmentierte Lieferketten

Die US-Zollpolitik sorgt 2025 für massive Marktverwerfungen. Der „Tag der Befreiung“ im April markierte mit Zöllen von bis zu 50 % auf Aluminium, Stahl und Kupferprodukte eine historische Eskalation. Auch die Landwirtschaft wurde mit Aufschlägen von bis zu 30 % getroffen. Energie blieb weitgehend verschont, doch bei raffinierten Produkten wie Diesel sind die Effekte spürbar.
Die Folge:

Das große Ganze: Drei Leitthemen

Übergreifend bestimmen drei Strömungen die Rohstoffmärkte:

  1. Knappheit: Unterinvestitionen bremsen das Angebot.
  2. Sicherheit: Geopolitik und Zölle zwingen zu resilienteren Lieferketten.
  3. Strategie: Rohstoffe entwickeln sich von zyklischen Handelsgütern zu strategischen Anlageklassen.

Fazit: Chancen trotz Turbulenzen

Rohstoffe sind 2025 mehr als nur Absicherung – sie sind ein Spiegelbild globaler Umbrüche.

Für Anleger bedeutet das: Volatilität ist die neue Normalität. Doch wer selektiv und strategisch investiert, kann von den Chancen profitieren, die in dieser Unsicherheit liegen.

(Quelle: capinside)

Ein sommerliche Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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