InvestNews Mai 2024

Guten Tag liebe Leser:innen,

die eigenständige Altersvorsorge in Deutschland steht vor zahlreichen Herausforderungen, die sowohl steuerlich als auch bürokratischer Natur sind. Diese Hindernisse machen es für die Bürger unattraktiv, Geld anzulegen, insbesondere in Aktien und andere langfristige Anlageformen. Eine bedeutende Ursache für diese Probleme liegt in der EU-Bürokratie, deren Einfluss auf die nationale Gesetzgebung es erschwert, effektive Lösungen zu finden.

Das achte Weltwunder: der Zinseszins!

Die Pyramiden von Gizeh sind die einzigen Überreste der sieben antiken Weltwunder, die bis heute erhalten geblieben sind. Albert Einstein bezeichnete den Zinseszins als das achte Weltwunder, da er die beeindruckende Kraft hinter dem kontinuierlichen Aufbau von Vermögen darstellt. Einstein soll sogar den Effekt, Zinsen auf Zinsen zu kassieren, als die „stärkste Kraft im Universum“ bezeichnet haben. Dem kontinuierlichen Vermögensaufbau gibt es jedoch in jedem Fall einen Schub, Ausschüttungen direkt wieder anzulegen. Nur so kann sich der Zinseszinseffekt voll entfalten.

Aber: Die private Altersvorsorge wird sabotiert, ob mit oder ohne System, das sei dahingestellt. In den vergangenen Jahrzehnten sind Anlegern jedenfalls jede Menge Knüppel zwischen die Beine geworfen worden. Das fängt bei der betrieblichen Altersvorsorge an, und findet bei der Geldanlage auf eigene Faust seine Fortsetzung. Die Vielfalt am deutschen Aktienmarkt nimmt ab. Fusionen, Übernahmen und Börsenrückzüge tragen ebenfalls zur Verringerung der Auswahlmöglichkeiten bei Aktien bei, während Gesetzesänderungen die Rechte der Aktionäre massiv einschränken.

Angesichts dieser Lage sollte die deutsche Politik Ihre Bemühungen auf drei Schlüsselbereiche konzentrieren:

1. Rückkehr zu früheren Sparfreibeträgen:
Die aktuellen Sparfreibeträge sind im Vergleich zu früheren Jahren stark gesunken, was die steuerliche Belastung für Anleger erhöht hat. Durch eine Rückkehr zu den früheren Niveaus, die inflationsbereinigt sind, könnten Anreize für die eigenständige Altersvorsorge geschaffen werden. 

2. Wiedereinführung einer Spekulationsfrist:
Die Abschaffung der Spekulationsfrist im Jahre 2009 hat zu steuerlichen Ungerechtigkeiten geführt und die Anreize für langfristige Investitionen verringert. Eine erneute Einführung dieser Frist würde dazu beitragen, die steuerliche Belastung zu begrenzen und langfristige Anlagen attraktiver zu machen.

3. Stärkung der Aktionärsrechte:
Privatanleger sind oft benachteiligt bei Squeeze-outs und Hauptversammlungen, bei denen Groß-aktionäre und Unternehmensmanagements die Oberhand haben. Es ist wichtig, die Rechte der Privatanleger zu stärken, um sie vor solch einer Benachteiligung zu schützen und das Vertrauen in den Aktienmarkt zu stärken.

Durch diese Maßnahmen könnte die deutsche Politik die Bedingungen für eigenständige Altersvorsorge und private Geldanlagen verbessern, Anreize für langfristige Investitionen schaffen und das Vertrauen der Bürger in den Finanzmarkt wiederherstellen.

(Quelle: Flossbach von Storch)

Einen guten Start in den Wonnemonat Mai wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.

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