InvestNews 29.03.2022

Guten Tag liebe Leser,

der Plan einer privaten Altersvorsorge auf europäischer Ebene fand am 22. März 2022 seine Umsetzung. Seitdem gibt es ein neues europäisches Fondsprodukt auf dem Markt: die Europarente.

Angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen sind Garantien in der Altersvorsorge kaum noch zu bezahlen, wie die Kritik an immer niedrigeren Renditen von Kapital-Lebensversicherungen und der geförderten privaten Riester-Vorsorge zeigt.

Ein neues europäisches Fondsprodukt für die private Altersvorsorge ohne Kapitalgarantie und mit begrenzten Kosten namens PEPP (Pan-European Personal Pension Product) soll nun nach dem Willen der Europäischen Union Abhilfe schaffen.

Seit dem 22.03.2022 können Finanzanbieter bei ihrer Aufsicht die Zulassung für einen solchen Fonds beantragen und diesen EU-weit anbieten. Laut deutschem Fondsverband BVI begrüße man zwar PEPP als europäisches privates Altersvorsorgeprodukt, der restriktive Kostendeckel jedoch würde den Markterfolg tendenziell hemmen.

Erste Anbieter sprechen mit der Bafin über die Zulassung des Produkts

Chancen sehen vor allem digitale Anbieter. Das Fintech Vantik etwa spricht nun mit der Bafin über die Zulassung seiner Europarente, wie Til Klein, Gründer des Berliner Start-ups erzählt.

Das Vorsorgekapital soll bei Vantik in einen Dachfonds fließen, der auf ETF in Aktien, Anleihen, Immobilienaktien und Rohstoffe setzt. Klein will mit Blick auf fünf Jahre unabhängig von der Entwicklung der Kapitalmärkte eine Rendite erzielen, die nach Kosten von insgesamt 0,95 Prozent im Jahr „etwas oberhalb“ der längerfristigen Inflation liegt.

Ein Prozent der Einzahlungen fließen zur Abfederung schwacher Marktphasen an eine eigene Stiftung. Mit diesem Kapital, das risikoarm am Geldmarkt oder in Bundesanleihen angelegt wird, soll statt einer Kapitalgarantie ein gemeinsamer Risikopuffer für alle Sparer aufgebaut werden.

Was den Deutschen fehlt ist das Steuerbonbon…

Bisher scheint das Interesse von den klassischen Anbietern in Deutschland überschaubar zu sein. Der Bafin lägen aktuell keine Anträge vor.

Für die Deutschen fehlt beim PEPP bisher ein Steuerbonbon, welches die EU-Politikern vorgeben, aber national eingeführt werden müsste.

Die Bundesregierung unterstütze zwar die PEPP-Initiative, heißt es, aber steuerlich gefördert werden könnte PEPP nur, wenn es denselben Vorgaben genüge wie die bestehenden geförderten Vorsorgeprodukte, so das Finanzministerium. Diese haben bisher allerdings allesamt eine Kapitalgarantie. Und zur im Koalitionsvertrag versprochenen Neuordnung der geförderten privaten Vorsorge ist die Bundesregierung offenbar bisher nicht gekommen.

Wir dürfen gespannt sein, ob es jemals zur Umsetzung kommt…

(Quelle: Handelsblatt)

Nachdem die Uhren umgestellt wurden, wünschen wir Ihnen ein gutes Ankommen in der Sommerzeit.

Ihr Team der Müller & Veith Investment GmbH

Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte

(Quelle: Goldman Sachs)

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