InvestNews 28.03.2023

Guten Tag liebe Leser,

auch wenn es die Temperaturen noch nicht so recht erahnen lassen: Das Frühjahr naht und Ostern steht vor der Türe. Kommerziell gesehen ist der Osterhase auf dem besten Wege, dem Weihnachtsmann den Rang abzulaufen. Soweit so traditionell. Nur das Einkaufsverhalten von Ostereiern, Deko und Geschenken hat sich stark verändert und das hat Konsequenzen.

E-Commerce frisst Einzelhandel

Der Trend ist seit Jahren bekannt, nun schlägt er mit voller Kraft durch. Das Einkaufen in der Großstadt, im 20. Jahrhundert in den Industrienationen vielerorts die liebste Freizeitbeschäftigung, hat seine besten Tage fraglos hinter sich. Der Shopping-Bummel in den großen prachtvollen Kaufhäusern erscheint immer mehr wie ein Relikt einer längst vergangenen Ära, wie die Massenschließungen bei Galeria Karstadt Kaufhof jüngst erneut dokumentierten. Auch Traditionsmodemarken, wie Gerry Weber, Görtz, Esprit und Peek & Cloppenburg, die früher einen Großteil ihres Umsatzes durch Laufkundschaft erzielten, mussten Insolvenz anmelden.

Der Trend 2023: Das Internet hat den klassischen Einzelhandel längst überholt. Selbst wenn die Bestellung bei Amazon, Zalando & Co. nicht immer sofort passt – gerade die jüngere Zielgruppe hat einfach keine Zeit, Nerven oder Lust mehr auf einen ausgiebigen Einkaufsbummel. Es wird gekauft, was auf dem Smartphone gefällt – und zwar mit wenigen Klicks. Und wenn’s nicht passt oder gefällt, geht die Ware wieder zurück – kostet ja nichts. 

Der Paradigmenwechsel im Einkaufsverhalten wurde durch die Coronapandemie noch weiter befeuert – und doch sind die E-Commerce-Gewinner im Sog des Tech-Crashs im vergangenen Jahr schwer unter Druck geraten. Selbst die Anteilsscheine des Branchenprimus Amazon halbierten sich im brutalen Ausverkauf der einstigen Technologie- und Internetlieblinge in der Spitze. Im Rest der Welt sah es nicht besser aus. Chinas einst wertvollster Konzern, E-Commerce-Gigant Alibaba, hat sich bis heute sogar geviertelt. Den deutschen E-Commerce-Champion Zalando, seit 2021 Mitglied im Dax, hat der konjunkturelle Abschwung bedingt durch den anhaltenden Inflationsdruck hart getroffen – die Aktie notiert unterdessen weiter zwei Drittel unter den früheren Hochs.

Die Börsenlegende Warren Buffet brachte es treffend auf den Punkt:

„Der Kapitalismus hat zwei Seiten: Das System schafft einen ständig wachsenden Haufen von Verlierern und liefert gleichzeitig einen Schwall verbesserter Waren und Dienstleistungen. Schumpeter nannte dieses Phänomen ’schöpferische Zerstörung‘. “

(Quelle: capinside)

Bankenkrise

Der Finanzexperte Gerhard Schick erklärt im Interview, was wirklich getan werden müsste, um die nächste große Krise zu verhindern.

https://www.capital.de/geld-versicherungen/bankenkrise–der–ich-hab-s-euch-doch-gesagt-moment–33314246.html?xing_share=news

Eine heitere Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.

Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte

Europa

Nordamerika

Asien/EM

(Quelle: GoldmanSachs)

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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