InvestNews 21.06.2023

Guten Tag liebe Leser,

längere Zeit haben wir den Ukrainekrieg nicht in unseren InvestNews thematisiert – ganz bewusst, denn die Medien sind voll mit Horrornachrichten, auf diesen Zug möchten wir nicht immer wieder aufspringen. Die weltweiten wirtschaftliche Auswirkungen des Ukrainekrieges allerdings betreffen uns alle, und hier zeigt sich eine überraschende, durchaus Besorgnis erregende Entwicklung.

Putins Wirtschaftstriumph!

Es sind Zitate, wie diese, die der Welt Mut machen und Glauben schenken sollen, wir hätten die Lage – also Putin – im Griff:

„Wir werden Putin ökonomisch in die Knie zwingen.“

Jo Biden

„Wir werden den Kreml für die Eskalation büßen lassen.“

Ursula von der Leyen

„Die Sanktionen des Westens gegenüber Russland sind hochwirksam.“

Olav Scholz

Die Russen beweisen, dass sie militärisch zäh, politisch uneinsichtig, aber ökonomisch keineswegs so verletzbar sind, wie der Westen es geglaubt hat. Die größte Rohstoffmacht hat zwar Kunden im Westen verloren, gleichzeitig aber viele neue Kunden hinzugewonnen. Putin zeigt gerade sich und anderen, wie er dem Einfluss der Amerikaner entkommen kann, ohne selbst zu Boden zu gehen. Entgegen aller moralischer Bedenken – von denen Putin eh nichts hält – erlebt Russland gerade jetzt einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Mit Maßnahmen der Zentralbank – Deckelung der Auslandüberweisungen, Verbot der Auszahlungen in Devise, Erzwingen des Umtauschs von Deviseneinnahmen in Rubel – wurde die Geldwertstabilität gerettet. Die Inflation lag im Mai bei beneidenswerten 2,5 Prozent.

Das Import-/Exportgeschäft mit Importzöllen von 0 Prozent stärkt den Handel mit Partnern wie Türkei, Kasachstan, Armenien, China und Indien.

Die chinesische Automarken Geely, Great Wall oder Changan lösen fast mühelos bisherige etablierte Autobauer und Handelspartner ab.

Reduzierte Preise für Gas und Öl locken neue Abnehmer und fangen – zumindest teilweise – die fehlenden Einnahmen durch die Sanktionen des Westens auf.

Russland zwingt westliche Unternehmen, die ihre russischen Tochtergesellschaften veräußern, zu einem Wertabschlag von 50 Prozent und erhebt eine Steuer von 10 Prozent auf den Restwert.

Fazit: Haben wir hier die Rechnung ohne den Wirt – also Putin – gemacht?

(Quelle: ThePioneer)

Allen aus NRW einen guten Start in die Sommerferien und allen anderen Bundesländern, die leider noch warten müssen, eine wunderbare Sommerwoche wünscht das Team der Müller & Veith Investment GmbH.

Zum Schluss ein Blick auf die Finanzmärkte

Europa

Nordamerika

Asien/EM

(Quelle: GoldmanSachs)

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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