InvestNews 18.10.2023
Guten Tag liebe Leser:innen,
der schwankende Aktienmarkt ruft oft sehr unterschiedliche Launen bei seinen Investoren hervor: Steigen die Kurse, steigt die Euphorie – fallen die Kurse, gibt es aus Anlegersicht wenig zu lachen. Auch Profi-Anleger werden nicht als solche geboren und machen Fehler bei der Geldanlage. Das Handelsblatt hat diese „Jugendsünden“ von sieben erfahrenen Investmentprofis zusammengestellt:
Anja Mikus
(Vorstandsvorsitzende und Chief Investment Officer des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung)
Mit dem Wissen von heute wäre Anja Mikus unmittelbar nach dem Studium Aktienfondsmanagerin geworden, da „Investitionen in ein breit gestreutes, weltweites Aktienportfolio trotz Krisen im langfristigen Durchschnitt eine jährliche Rendite von über 8 Prozent erwirtschaften“.
Ihre wichtige Erkenntnis:
„Kurseinbrüche und Krisen muss und kann man aushalten“.
Peter Huber
(Fondsmanager und Gründer PEH Wertpapier und Star Capital)
Nachdem er in seiner Jugend fast ausschließlich nach aussichtsreichen Aktien suchte, sollten aus heutiger Sicht Aktien zwar immer noch prominent vertreten sein, aber:
„90 Prozent des langfristigen Anlageerfolgs bestehen aus dem richtigen Mix aus den verschiedenen Anlageformen“
Sonja Laud
(Investmentchefin von Legal & General Investment Management)
Mit langfristiger Perspektive und einer gehörigen Portion Respekt, um die richtigen Schlüsse aus der eigenen Analyse zu ziehen, verwaltet sie 1,4 Billionen Euro. Ihr Motto:
„Sei vorbereitet, aber mache keine Vorhersagen“.
Bert Flossbach
(Fondsmanager und Mitgründer Fondsgesellschaft Flossbach von Storch)
Nach seinem Vorbild Warren Buffet plädiert auch er für Geduld beim Investieren. Mit dem Wissen und der Erfahrung des legendären US-Investors hätte er gewusst, wie man auch mit 20 Jahren Chancen und Risiken von Investments abwägt. Darum sagt er heute:
„Ich hätte gern früher gewusst, wer Warren Buffet ist“.
Jens Ehrhardt
(Fondsmanager und Gründer Fondsgesellschaft DJE Kapital)
Für ihn sind die Finanzmärkte nur zu verstehen, wenn man weiß, welche Rolle die Notenbanken spielen. Schlechte oder gute Politik beeinflusst Aktienmärkten, Konjunktur und Arbeitsplatzsituation. Sein Fazit:
„Die Politik kann die Märkte stark beeinflussen“.
Klaus Kaldemorgen
(Leiter großer Fonds des Vermögensverwalters DWS)
Als junger Mann faszinierten ihn „Kursraketen“ wie Goldminen-Aktien, die auch mal 20 bis 30 Prozent hochspringen. Aber was hoch springt kann eben auch tief fallen. Seine Empfehlung für einen ruhigen Schlaf:
„Je älter man wird, desto strategischer wird man“.
Hendrik Leber
(Gründer und Fondsmanager Acatis)
Nach seinem Vorbild Warren Buffet ist sein Credo: Veränderungen wahrnehmen, neuen Entwicklungen Zeit geben und eine starke eigene Meinung haben. Sein Tipp:
„Man sollte vermeiden, bei Gaunern zu investieren oder in Geschäfte, in die der Staat aktiv eingreift“.
Fazit: Aus Fehlern wird man klug! Mit der Erfahrung dieser Profis lässt sich so mancher Anlagefehler aber auch vermeiden.
Wir wünschen Ihnen eine motivierende Woche. Das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
(Quelle: Handelsblatt)
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
Europa
- Die Europäische Union strebt an strenger zu sein hinsichtlich Zugeständnissen bei Fusionen von Fluggesellschaften, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Die EU-Wettbewerbsbehörde plant unter anderem Fluggesellschaften aufzufordern Vermögenswerte zu verkaufen, die nicht zum Kerngeschäft des Passagiergeschäfts gehören. BBG – 17.10.23
- Pernod Ricard erwägt die Einführung weiterer Scotch-Sorten in Indien, um die wachsende Nachfrage nach Whisky zu stillen. Pernods Chivas Brothers, der weltweit zweitgrößte Hersteller schottischer Spirituosen, könnte einige seiner kleineren Marken zu einem bestehenden Sortiment an Single Malts hinzufügen. BBG – 16.10.23
- Volkswagen soll bei den Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretungen hinsichtlich der geplanten Kostensenkungen in Höhe von €10Mrd hinter dem ursprünglichen Zeitplan legen . Zu den Kostensenkungsplänen soll unter anderem die Konzentration auf weniger Großserienmodelle sowie die Rationalisierung der Produktion von VW-PKWs wie SEAT/CUPRA und Skoda gehören. BBG – 16.10.23
Nordamerika
- Vergleichsgespräche zwischen Meta und kenianischen Content-Moderatoren bezüglich einer Klage ungerechtfertigter Entlassung sind gescheitert. Die 184 Moderatoren verklagten Anfang des Jahres Meta und zwei Subunternehmer, weil sie wegen der Begründung einer Gewerkschaft Jobs verloren haben. RTRS – 16.10.23
- Bill Ford, Vorstandsvorsitzender von Ford, forderte am Montag die Gewerkschaft United Auto Workers auf, einen 32-tägigen Streik zu beenden und eine neue Tarifvereinbarung zu schließen, und warnte vor den wachsenden Auswirkungen auf den Autohersteller und die US-Wirtschaft. RTRS – 16.10.23
- Snap stiegen am Montag um 11% nachdem ein Medienbericht bekannt gab, dass das Unternehmen im Jahr 2024 täglich voraussichtlich mehr als 475Mio aktive Nutzer haben wird, was über den Erwartungen liegt. RTRS – 16.10.2
Asien/EM
- Israel/Scholz: Bundeskanzler Olaf Scholz wird nach Angaben aus Regierungskreisen am Dienstag nach Israel reisen, um in der jüngsten Eskalation des Nahost-Konflikts zu vermitteln. Nach Gesprächen in Israel werde der Regierungschef weiter nach Ägypten reisen. Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hofft auf Vermittlungserfolge von Scholz in Ägypten, was die Öffnung des Grenzübergangs vom Gazastreifen auf die ägyptische Sinai-Halbinsel betrifft. RTRS – 16.10.23
- Israel/Biden: US-Präsident Joe Biden wird am Mittwoch zu Gesprächen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu nach Israel reisen. Biden werde bei dem Treffen die Solidarität mit Israel bekräftigen und deutlich machen, dass „Israel das Recht und die Pflicht hat, sein Volk gegen die Hamas und andere Terroristen zu verteidigen und künftige Angriffe zu verhindern“, sagte US-Außenminister Anthony Blinken nach neunstündigen Gesprächen mit Netanjahu in Tel Aviv. Die USA und Israel hätten sich darauf verständigt, einen Plan zu entwickeln, um der Zivilbevölkerung im Gazastreifen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, ohne die Hamas zu begünstigen. RTRS – 17.10.23
- China/Russland: In Peking nehmen an einer zweitägigen Konferenz zum zehnjährigen Bestehen von Chinas Projekt der „Neuen Seidenstraße“ neben Russlands Präsident Wladimir Putin zahlreiche weitere Staats- und Regierungschefs teil. Chinas Präsident Xi Jinping hatte 2013 angekündigt, die Infrastruktur und die wirtschaftlichen Beziehungen zu Europa entlang der alten Seidenstraße auszubauen. Wenig später wurde das Projekt um eine maritime Seidenstraße erweitert. Kritiker werfen der Volksrepublik vor, mit dem auf Englisch als „Belt and Road Initiative“ (BRI) bekannten Projekt ihren Einfluss auszuweiten. RTRS – 17.10.23
(Quelle: Goldman Sachs)