InvestNews 10.05.2022

Guten Tag liebe Leser,

der indische Versicherungsriese Life Insurance Corporation of India (LIC) sorgt für ein IPO-Spektakel, das Erinnerungen an das Börsendebüt der Deutschen Telekom weckt:

LIC – Die Volksaktie für das Milliardenvolk?

LIC nutzte in den vergangenen Wochen sein Netz an 1,3 Millionen Handelsvertretern, um auch in den kleinsten Dörfern für sich zu trommeln. Neben einer Flut an Zeitungsannoncen und TV-Spots schrieb der Konzern seine Kundschaft – eine Viertelmilliarde Menschen – zudem direkt per SMS an, um aus seinen Anteilsscheinen eine indische Volksaktie zu machen.

Die Werbeoffensive scheint aufzugehen: Bereits mehrere Tage vor der am Montag endenden Zeichnungsfrist war die Nachfrage nach den Papieren höher als das Angebot. Ein spezielles Kontingent für bestehende Kunden, die beim Aktienkauf einen Rabatt erhalten, ist mehrfach überzeichnet. Die Investoren lassen sich damit weder von den Marktturbulenzen durch den Ukrainekrieg noch von der Zinswende abschrecken. Neben den USA hatte auch Indiens Zentralbank am Mittwoch die Leitzinsen angehoben und damit die Finanzmärkte überrascht.

Grund für das große Interesse an der Life Insurance Corporation of India (LIC) dürfte neben der intensiven PR-Kampagne auch der Preis für die Aktien sein. Noch vor wenigen Monaten hatte die Regierung eine Bewertung des Unternehmens von umgerechnet rund 160 Milliarden Dollar angepeilt, doch unter Berücksichtigung der geopolitischen Verwerfungen wird die LIC nun noch mit knapp 80 Milliarden Dollar bewertet – etwas weniger als die Marktkapitalisierung der Allianz. 

Die Opposition wirft der Regierung von Premierminister Narendra Modi vor, staatliches Tafelsilber zu Dumpingpreisen zu verscherbeln. Die Regierung braucht wohl das Geld, um Haushaltslöcher zu stopfen und die Neuverschuldung zumindest ein Stück weit zu bremsen. Zudem glaubt die Regierung auch, dass die Kontrolle durch die Finanzmärkte den riesigen Staatsbetrieb mit seinen mehr als 100.000 Mitarbeitern an 3500 Standorten künftig zu mehr Effizienz zwingen wird.

(Quelle: Handelsblatt)

Friede den Hühner-Palästen, Krieg den Zeltstädten

Es ist an Ironie kaum zu überbieten: Die Mieten in New York steigen sprunghaft – gleichzeitig lässt der Bürgermeister noch mehr Obdachlosencamps räumen. Und wer es sich leisten kann, baut Hühnern einen Palast.

Die „glücklichsten Hühner“ der Welt wohnen in Luxus-Hühnerställen des Architekten Pietro Cicognani, der Hühnerschlösser inspiriert vom Chinesischen Pavillon von Sanssouci oder vom Potsdamer Lustschloss Friedrich des Großen erstellt.

Dagegen räumt die New Yorker Polizei ein weiteres Obdachlosen-Zeltlager und verhaftet Aktivisten, die versucht hatten, diese Räumung zu verhindern.

Die Räumung soll Obdachlose mit Gewalt dazu zwingen, in die von gemeinnützigen Organisationen betriebenen Obdachlosenheime zu ziehen. Seit März wurden 710 Zeltstädte geräumt, aber nur 39 der dort Lebenden waren bereits, in ein Obdachlosenheim – berüchtigt für Gewalt – zu gehen.

Viele gemeinnützige Organisationen nutzen zudem das Geschäft mit der Armut für Betrug und Profit.

Das Paradoxum: Hühnerställe aus Gold und eine wachsende Zahl Obdachloser auf New Yorks Straßen!

(Quelle: Zeit online)

Eine inspirierende Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.

Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte

Europa

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Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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