InvestNews 07.03.2023

Guten Tag liebe Leser,

noch immer ist die Gleichstellung von Frauen in den Führungsetagen in Deutschland keineswegs selbstverständlich. Oft ist es aber auch das zu wenig vorhandene Selbstvertrauen, was Frauen daran hindert, sich zu positionieren.

Doch es gibt Lichtblicke am Horizont der hoch dotierten Spitzenpositionen:

Der Dax wird weiblich(er)

Insgesamt 59 Frauen (mit 60 Stellen) haben einen Vorstandsposten in Deutschlands größten Unternehmen. Sie arbeiten in den Bereichen Transformation, Digitalisierung, IT, Technik, Finanzen oder Innovation und bringen mehr Vielfalt in die Vorstände. Vor allem die Gesprächskultur in den Vorstandsrunden und damit auch die Entscheidungsgrundlagen der deutschen Konzerne ändern sich.

Frauen auf den absoluten Spitzenpositionen der deutschen Wirtschaft – was lange Zeit ein unmöglich zu erreichendes Ziel schien, ist plötzlich Normalität. Nicht nur weil mit Helen Giza, die vor wenigen Monaten Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care wurde – und damit Carla Kriwet ablöste – und der Spanierin Belen Garijo, aktuell zwei Frauen Dax-Konzerne führen. Sondern vor allem, weil seit Anfang 2022 erstmals so viele Frauen wie Männer neu in die Vorstände von Dax-Konzernen aufstiegen.

Laut einer Analyse von Handelsblatt und Handelsblatt Research zieht mit den Frauen nicht nur einfach ein anderes Geschlecht in die erste Führungsetage der Dax-Konzerne ein, sondern auch ein neuer Führungsstil.

Die Führungsfrauen sind jünger als ihre männlichen Kollegen, internationaler, hochgebildet und gut ausgebildet, teamfähig und geben sich nicht mit Randthemen zufrieden.

Mit einem Klischee räumen die Vorständinnen von heute auf: Die Frauen sind nicht vorwiegend für Personal zuständig – also für ein Thema, bei dem es menschelt. Sie kümmern sich ebenso um Transformation, um Digitalisierung, IT, Technik, Finanzen oder Innovation. Das bestätigt auch Claudia Nemat, seit 12 Jahren im Vorstand der Deutschen Telekom. Sie ist für Innovation und Technik zuständig und sagt, sie „hätte zu keiner Zeit für ein Seitenthema zur Verfügung gestanden.“ Wie auch ihre männlichen Kollegen hat ein Großteil der Dax-Vorständinnen einen wirtschaftsbezogenen Studiengang absolviert. Was zusätzlich auffällt: Viele von ihnen haben gleich zwei Abschlüsse. Und auch hier widerlegen sie ein Klischee: Denn knapp jede vierte Dax-Vorständin hat einen Abschluss in einem der sogenannten MINT-Fächer, also in den allgemein eher männerdominierten Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Weibliche Revolution nicht aufzuhalten: Das Ziel: 50 %

Als Folge der neuen Vielfalt ändert sich vor allem die Gesprächskultur in den Vorstandsrunden und damit auch die Entscheidungsgrundlagen der deutschen Konzerne. Laut Silke Maurer, Vorständin bei MTU Aero Engines, haben Frauen einen entscheidenden Vorteil: „„Wir Frauen profitieren an einer Stelle von den Geschlechterklischees. Wir dürfen empathischer und emotionaler führen. Bei Männern wird das leider schnell als Schwäche ausgelegt.“ Die diversere Vorstandszusammensetzung, so der Konsens, führe dazu, dass mehr Aspekte eines Themas beleuchtet würden und die Qualität sowohl der Diskussionen und in der Folge auch der Ergebnisse steige.“

Bei 60 von insgesamt 260 Posten, die mit Frauen besetzt sind, ist der Nachholbedarf auch in den kommenden Jahren noch groß. Zudem sich die neue Weiblichkeit in den Vorständen im Wesentlichen auf die absolute Top-Liga an der Börse konzentriert. Jenseits des Dax 40 sind Frauen noch immer selten in der Spitzenetage. In puncto Frauenanteil hinken die Vorstände ihrem Aufsichtsrat – Stichwort Quote – deutlich hinterher. Gab es noch 2005 1 % weibliche Vorstände im HDax, sind es aktuell 12 %. In den Aufsichtsräten sind die Konzerne schon bei mehr als 30 % angekommen.

Vor diesem Hintergrund werden Frauenverbände, -netzwerke und -vereine nicht müde, für das Thema zu werben – mit prominenter Unterstützung. Beim jüngsten Forum der Initiative für mehr Frauen in die Aufsichtsräte (Fidar) etwa warben nicht nur EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundesfrauenministerin Lisa Paus mit Sätzen wie „Quoten sind Realität, und das ist auch gut so!“ für die entsprechende Stimmung.

Fazit: Egal ob Vorstand oder Führungsposition: Frauen, traut euch mehr (zu) – wir können das!

(Quelle: Handelsblatt)

Tulpen, Schneeglöckchen, Krokusse …Eine farbenfrohe Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.

Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte

Europa

Nordamerika

Asien/EM

(Quelle: GoldmanSachs)

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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