Investmail: aktueller Ausblick auf den Kapitalmarkt

Guten Morgen liebe Leser,


eine ereignisreiche Woche ist zu Ende gegangen.


Der Corona Virus hat ein ganzes Land, ja den ganzen Globus, in Atem gehalten. Scheinbar ist es uns trotz größter Bemühungen nicht gelungen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Kein Tag vergeht, an dem uns nicht ein Experte nach dem anderen seine Sicht der Dinge schildert und selbstverständlich mahnende Worte zur aktuellen Situation findet. Diese mahnenden Worte führen aus Sicherheitsgründen zur Absage von Messen, Großveranstaltungen, Schließungen von Schulen und öffentlichen Einrichtungen. In einigen Regionen dieser Welt werden Orte, Städte oder sogar Regionen unter Quarantäne gesetzt, um die Verbreitung des neuartigen Virus zu unterbinden. Geholfen hat es bislang nicht und wir können nur hoffen, dass auch bei den politischen Entscheidungsträgern Besonnenheit und Weitsicht bei der Ergreifung entsprechender Maßnahmen einer panischen Vorgehensweise vorgezogen wird.


In einer solchen Zeit in der Öffentlichkeit Ratschläge zur Bevorratung bestimmter Lebensmittel und Konsumgüter für mind. 14 Tage anzuraten führt dann schon zu Hamsterkäufen in den Supermärkten und Drogerien. Frau Huhle durfte am Wochenende bereits in Hilden leere Regale bestaunen. Glauben die Menschen allen Ernstes, dass wir in Kürze nichts mehr zu Essen bekommen oder von heute auf morgen um das Überleben kämpfen müssen? Zumindest wurde das noch von keinem Experten prognostiziert oder das Ende der Menschheit durch den Virus heraufbeschworen.

Die unterschiedlichsten Maßnahmen haben teilweise dazu geführt, dass Lieferketten für die industrielle Produktion unterbrochen wurden. Einzelne Firmen haben ihre Arbeit mangels Lieferungen von Vorprodukten und Rohstoffen oder aus Angst vor dem Ausbruch des Virus im eigenen Unternehmen vorübergehend niedergelegt.

Dies in einer Zeit in der die Weltwirtschaft vernünftig wächst, wir in Deutschland von nahezu Vollbeschäftigung sprechen und wir laut Prognosen der UNO aus dem Sommer 2019 ein Bevölkerungswachstum auf dieser Erde von aktuell 7,7 Milliarden auf 9,7 Milliarden Menschen im Jahre 2050 erleben. Dass sind 26% mehr Menschen als heute, die die Industrie, die Landwirtschaft aber auch der Handel und das Dienstleistungsgewerbe mit Ihren Produkten versorgen muss. Dass dies umwelttechnisch eine schwere Gratwanderung wird (wie wollen wir diese neuen Menschen verpflegen, wenn nicht mehr Lebensmittel hergestellt werden), sollte uns allen klar sein. Dass es aber eine weiter steigende Weltbevölkerung weiteres Wirtschaftswachstum hervorbringt, liegt doch auf der Hand.

Warum erzählen wir Ihnen dies alles?

Weil wir in der abgelaufenen Woche eine kaum dagewesene Panik an den Kapitalmärkten erlebt haben. Ergebnis: Die Indexverluste beim deutschen Leitindex DAX liegen bei -12,44%, beim EuroStoxx50 bei -10,22%, beim amerikanischen DowJones -12,36%, beim japanischen Nikkei bei -8,87% und beim chinesischen Hang Seng immerhin noch -5,13%. Kleinere Märkte mussten sogar noch höhere Verluste einstecken und Gold war mit -3,49% auch kein Heilsbringer. Lediglich deutsche Staatsanleihen sind noch weiter in die „Negativrendite“ als „sicherer Hafen“ gedrückt
worden. Es wurde verkauft ohne dass auf die Qualität von Einzeltiteln Rücksicht genommen wurde. „Alles muss weg“, so scheinbar die Devise vieler Marktteilnehmer.

Und was haben wir gemacht?


Auch uns hat diese Panik wie fast alle Marktteilnehmer (und auch alle aktiven Fondsmanager die in Ihren Depots zum Einsatz kommen) unvorbereitet getroffen. Man spricht in dieser Situation auch von einem „schwarze Schwan“ (= ein höchst seltenes Ereignis, dass dazu auch noch höchst unwahrscheinlich ist). Ihre im Depot befindlichen Aktien sind demnach im gleichen Maß mit den Märkten gefallen. Ein Grund zur Panik? Für uns nicht.


Der Zusammenhang zwischen dem Corona-Virus und der aktuellen Börsenschwäche können wir recht einfach herstellen und an den Kursrückgängen sehen. Was uns aber in der Diskussion wichtig erscheint ist, dass es sich bei den aktuellen Unwägbarkeiten nicht um eine strukturelle Schwäche sondern um ein temporäres Problem handelt. Deshalb halten wir es in diesem Fall mit Warren Buffett (einer der reichsten Männer der Welt), der jüngst auf CNBC sagte, er halte den Ausbruch des Virus zwar für erschreckend, es solle aber nicht das beeinflussen, was man am Aktienmarkt tue. Er bzw. seine Beteiligungsgesellschaft werde sicherlich eher bereit sein nach einem Kursrutsch zu kaufen. Da wir mit Ihrem Vermögen auch langfristig orientiert agieren, machen wir uns also ggf. bereit für eine „Schnäppchenjagd“! Warren Buffet hat es an anderer Stelle anders ausgedrückt: „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind“. Und Angst ist aktuell das bestimmende Thema am Finanzmarkt.


Dies scheint für Sie im jetzigen Moment undenkbar? Können wir verstehen. Aber können Sie die Panik der Leute verstehen, die bei – gegenüber dem Influenza- Virus noch deutlich geringeren Fallzahlen bei Ansteckungen und Todesfällen schon jetzt den Untergang der Weltwirtschaft erwarten und auf den Verkaufsknopf drücken?


Ja mit der Unsicherheit der weiteren Verbreitung des Virus und
einhergehender Unsicherheit und starken Schwankungen an den
weltweiten Kapitalmärkten müssen wir in den nächsten Wochen
und Monaten leben. Auch Kurzarbeit und schlechtere
Unternehmenszahlen werden dazu gehören. Womöglich auch leere Regale in einigen Supermärkten. Aber gehen Sie davon aus, dass die Weltwirtschaft ganz schnell wieder Fahrt aufnehmen wird (und damit die kurzfristige Panik wieder einer weitsichtigen Sichtweise weicht) und die Börsen längst schon wieder steigen, wenn die positiven Zahlen von zurückgehenden Erkrankungen und der Fertigstellung des Impfstoffes in naher Zukunft in Aussicht gestellt werden. Wo sich die Märkte wieder einpendeln und wann die Fahrt wieder in die positive Richtung geht wissen wir nicht. Dass wir aber die auch in Ihren Depots befindlichen konservativen Bausteine oder sogar die noch vorhandene Liquidität (die ja bei den meisten Banken auch nicht mehr kostenlos aufbewahrt wird) zur kontrollierten „Schnäppchenjagd“ einsetzen möchten, werden wir in den nächsten Wochen mit Ihnen je nach Einzelfall besprechen. Ein unkontrollierter und aktueller Verkauf von Aktienfonds mit der Aussicht auf einen späteren garantierten billigeren Rückkauf Ihrer Qualitätsaktien (die waren auch vor dieser Woche im Verhältnis zu Anleihen und Immobilien immer noch sehr preiswert) halten wir nach dieser Woche für gewagter als ein Durchhalten inkl. dem selektiven Zukauf von bestehenden und ggf. neuen Aktien(fonds)positionen.


Wir hoffen Ihnen mit unserem aktuellen Blick auf die Kapitalmärkte geholfen zu haben. Wenn Sie weitergehende Fragen haben, können Sie uns gerne jederzeit anrufen oder senden Sie uns eine eMail.


Ihr Team der Müller & Veith Investment GmbH

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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