Börsenrückblick 2021

Liebe Kunden, liebe Investoren,

das Jahr 2021 darf zu Recht zu einem der sehr guten Anlagejahre gezählt werden.

Fast alle Aktienindizes bzw. Märkte haben sich positiv entwickelt. Es gab zwar immer mal wieder kleinere Rücksetzer, deren Ursachen in der weiteren Ausbreitung der Corona-Pandemie, dem Wechsel der vorhandenen Virusvariante, dem Aufkommen von Inflationsraten jenseits der 4% in den Industriestaaten oder einem Stocken der weltweiten Lieferketten begründet wurden. Kaum bis gar keine Auswirkungen haben die Wahlen in Deutschland sowie der Abzug der US-Truppen in Afghanistan oder die Tumulte an der Grenze zur Ukraine gehabt. Die Welt scheint sich in einem ruhigen Fahrwasser zu bewegen, so scheint es mit dem nüchternen Blick zurück auf die letzten 365 Tage. Aber ist dem wirklich so?

Nein, denn wir haben weder Frieden auf Erden noch eine vollständig funktionierende weltweite Wirtschaft. Aber warum sind dann die Märkte so gut gelaufen? Da ist zum einen die Hoffnung zu nennen, dass die Pandemie endlich zu Ende geht und sich im Fortgang alle Wirtschaftszweige wieder auf das Vorkrisenniveau erholen bzw. weiter wachsen wie bisher. Zum anderen ist es das weiterhin billige Geld, dass die Investitionen erleichtert und den Anlegern die Wahl inzwischen sehr einfach machen sollte:

  • Tagesgelder, Kontoguthaben und Sparbücher weisen keine Verzinsung mehr auf
  • Viele Banken nehmen sogar Verwahrentgelder/Minuszinsen auf Kontenguthaben (oder haben es vor)
  • Staatsanleihen auf Euro erster Bonität rentieren alle im negativen Bereich
  • Immobilien sind mit Anfangsbruttomietrenditen von nicht einmal 2% (bezogen auf den Neubaupreis) erheblich zu teuer geworden. Selbst Bestandsimmobilien erzielen kaum Überschüsse auch wenn die Mietrenditen dort noch zwischen 2% und 4% liegen
  • Die 1.600 größten börsennotierten Unternehmen erwirtschaften operativ im Verhältnis zu ihrem Börsenkurs zwischen 5% und 6% an Gewinnen

Wenn Sie jetzt aktuell Geld haben und dieses investieren wollen, welche der möglichen Anlageklassen (Anleihen, Sparbücher, Immobilien oder Aktien) würden Sie wählen?

Es geht aus unserer Sicht nichts an einem Engagement in Aktien vorbei. Voraussetzung: Sie benötigen das Geld auf eine absehbare Zeit nicht.

Aktuell hören und lesen wir vieles, was „gegen“ ein Investment in Aktien spricht. Gerne möchten wir einige Aussagen einmal aufgreifen:

  • Aktien sind doch schon so teuer?“ Ja das ist so, aber Sie verdienen immer noch 5% bis 6% p.a. Die Gewinne der Unternehmen sind mit den Kursen entsprechend gewachsen. Die Bäume wachsen hier nicht in den Himmel, aber sie wachsen.
  • Wenn in Aktien, dann aber nur in einen Index-Fonds (ETF)!“ Kann man machen. Hier haben wir es aber mit einem bekannten Phänomen zu tun, dass die größten und teuersten Aktien von Indexfonds einfach immer weiter gekauft werden „müssen“. Das würde keiner von uns im Supermarkt machen, wenn es auch preiswertere Alternativen gibt. An der Börse ist das aber im Augenblick sehr modisch.
  • Ich warte darauf, dass die Zinsen steigen. Das müssen sie ja, weil die Inflation jetzt schon so hoch ist.“ In der Theorie ist das auch richtig. Der Markt wird aber aktuell künstlich von den größten weltweiten Schuldnern und deren Notenbaken tief gehalten. Keiner von diesen hat ein Interesse an höheren Zinsen. Die Inflation wird zur Entwertung der eigenen Schulden hierbei dankbar zur Kenntnis genommen. Die Inflation ist da, um zu bleiben!
  • Immobilienwerte steigen doch immer!“ Ja, das Bild der letzten 10 Jahre lässt diese Situation durchaus richtig erscheinen. Die Immobilienwerte steigen zwar, die für die Rentabilität aber auch sehr wesentliche “Miete“ eben nur sehr gebremst bzw. nur der Einkommensentwicklung der Mieter entsprechend. Hier müssten für weitere Höhenflüge deutlich höhere Mieten den Sockel bilden. Die sind aber kaum noch bezahlbar!

Fazit:

Das Anlagejahr 2021 war ein sehr gutes und 2022 lässt aufgrund der Rahmenbedingungen auch berechtigte Hoffnungen auf ein positives Ende zu. Sie sollten sich als Investor aus unserer Sicht von ganz konservativen Bausteinen (zu hohen Kontenguthaben und Rentenfonds) trennen und die Aktienquote entsprechend anpassen. Dies kann auch durch sehr gute Mischfonds erreicht werden. Unsere Empfehlung: Bleiben Sie „nachhaltig“ investiert oder stellen Sie Ihr Portfolio auf derartige Bausteine um.

Hier die Ergebnisse ausgewählter Märkte für 2021 (Ergebnisse in Euro):

Eine gute zweite Wochenhälfte wünscht Ihnen das Team der Müller und Veith Investment GmbH.

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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